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Copyright Detlev Bölter


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Werkzeug

Auch diese Hinweise sind nur für Anfänger!

Nehmen Sie nur bestes Werkzeug! Sie brauchen mindestens:
- 4 Schlitz-Schraubendreher, in den Breiten 2, 3, 6 und 10 mm. Die beiden kleineren sollten unbedingt feinmechanische und erstklassige Dreher sein, mit magnetischer Spitze. Der etwas höhere Preis macht sich mehr als bezahlt. Die größeren können Sie aus Ihrem Werkzeugkasten nehmen, allerdings müssen Sie die Spitzen etwas flacher feilen. Sie brauchen so viele, da der Schraubendreherschlitz immer mindestens so breit sein soll wie der Schraubenkopf.
Manchmal brauchen Sie auch für feinere Schrauben viel Kraft, um sie herauszudrehen. Feinmechanikerwerkzeug eignet sich da nicht immer. Ich habe größere Schraubendreher an der Spitze schmaler und dünner geschliffen, der größere Griff erlaubt einen besseren Krafteinsatz.

- Von großem Vorteil ist eine Minibohrmaschine mit diversen Vorsätzen, insbesondere Stahltellerbürste, blaue Silikon-Schleifscheiben und Diamanttrennscheibe. Ich verwende Proxxon, doch dies soll keine Werbung sein! Es gibt auch Minibohrmaschinen von Dremel, Aldi, Lidl und anderen Firmen). Ich könnte ohne dieses Maschinchen nicht auskommen. Die Vorsätze sind bei sorgfältiger Verwendung recht langlebig.

Blaue Silikonscheiben:
Vermeiden Sie es, Kanten damit zu bearbeiten. Dadurch werden die Scheibchen geradezu abgefeilt. Sie glätten Rost, abblätternden Nickel und Chrom ausgezeichnet, besonders bei kleinen Teilen erreichen Sie mit Schleifpapier keinen vergleichbaren Erfolg. Benutzen Sie die Silikonscheiben stets etwas abseits von herumliegenden Bauteilen oder decken Sie diese ab. Die feinen blauen Körnchen setzen sich überall fest.

Stahltellerbürstenvorsatz, neben den Silikonscheiben mein wichtigstes Reinigungswerkzeug: Nie mit hohem Druck arbeiten, das verbiegt die Stahldrähtchen schnell und läßt sie brüchig werden. Nach Möglichkeit nicht senkrecht aufsetzen, sondern schräg, das erhöht die Lebensdauer erheblich. Man kann eine noch flache Tellerbürste, deren Härchen in Drehrichtung etwas krumm geworden sind, wenden. Dadurch wird sie anfänglich sehr aggressiv, da sie gegen die Bürstenbiegung arbeitet. Machen Sie das nicht zum Abnehmen von Lack, das verkratzt die Oberfläche, sondern nur auf Metall. Benutzen Sie eine Tellerbürste nur solange, bis sie beginnt, sich durch Bruch einzelner Drähtchen auszudünnen. Sonst findet man die ausgebrochenen Drähtchen an den seltsamsten Körperteilen, als "Dauer-Akupunkturnadel".
Arbeiten Sie längere Zeit mit den Drahtbürsten, dann tragen Sie am besten sehr feste Kleidung und Schuhe, denn die Borsten bohren sich in Wolle, Flies und Socken und wandern dann später in die Haut. Als ich einmal ein halbes Jahr mit der Schrauberei pausierte, fand ich immer noch Borsten in Kleidung oder in der Haut, vorwiegend an den Füßen. Sehr schmerzhaft!

Rechts: Der Flügelschraubenbock wurde zuerst mit der Silikonscheibe, dann mit der Stahltellerbürste poliert (Fotos siehe unten). Das Ganze dauerte gerade 5 Minuten! Dieses Ergebnis mit Schleifpapier zu erzielen würde bedeutend länger dauern.

Messingtellerbürsten benötigen Sie zum Feinpolieren von Messingteilen oder dem Abnehmen der Restpatina nach dem Reinigungsbad. Eine bereits abgenutzte Stahltellerbürste tut den gleichen Dienst, doch ist sie stets etwas aggressiver als die Messingbürste.

- Pinzetten (spitz und flach - Sie brauchen Sie auch zum Entfernen der Drahttellerborsten aus der Haut ;-)), kleine Flachzange, Kombizange, Schere, Hammer, einen Maul- oder Steckschlüsselsatz, Schlüsselfeilensatz, Nadelfeilensatz für feinere Arbeiten, Standbohrmaschine (Akkuschrauber reicht auch) und HSS-Bohrer von 1 bis 3 mm. Gute Dienste leistet ab und zu ein Schraubstock. Wollen Sie Trommeln zerlegen, stoßen Sie irgendwann auf solche, die Sie nur mit einem Zweilochmutterndreher oder Stirnlochschlüssel aufschrauben können. Diese Teile gibt es auch verstellbar. Zum Einspannen der Trommel brauchen Sie unbedingt einen mittelgroßen Schraubstock und Stangenzinn (Baumarkt) zum Schutz der Zahnräder. Weiter: An der Spitze flachgeschliffene Stahlnägel oder Körner zum Entstiften. Dafür gibt es natürlich auch teures Profiwerkzeug im Fachhandel (nicht im Baumarkt).
- Schleifklotz und diverses Schleifpapier, von 240er aufwärts bis 600er oder 1000er Nassschleifpapier, Stahlwolle 000 (für Feinschliff bei Lackarbeiten).
- Waschbenzin, Terpentinersatz, Spiritus, Petroleum, Polierpaste, Waschmittel flüssig (oder Spülmaschinenmittel), Feinmechaniker- oder Waffenöl, Lackreiniger, Autopolitur und jede Menge Baumwolllappen und Papiertücher. Die Lacke erwähne ich an anderer Stelle. Gummi- und Arbeitshandschuhe. Gut sind dünne Latexhandschuhe, vor allem, wenn Sie mit getränkten Lösungsmittellappen arbeiten.

- einige Sortierkästen für Teile (sehr wichtig), Schraubgläschen für Farbmischungen, Pinsel verschiedener Größen, kleine Bürsten (z.B. Zahnbürsten). Licht ist extrem wichtig, ich nehme eine Schreibtischlampe mit Knickarm von IKEA. Ich ignoriere die Angabe von "Max. 60 W" und schraube Hunderterbirnen hinein.

... und einiges mehr, was ich hier und da erwähne. Eigentlich braucht man drei Arbeitsplätze, a) zum Montieren, b) zum Schleifen und Reinigen und c) zum Lackieren. Das Wichtigste ist, dass Sie Stahlwollhärchen und andere Rückstände sorgfältig entfernen, wenn Sie am gleichen Platz endmontieren. Das Lackieren macht man sowieso am besten im Freien.

Falls Sie bisher nur ein Haushaltskramkästchen mit Einfachwerkzeug hatten, dann kostet eine ordentliche Ausstattung einige hundert Euro!




Meine am häufigsten benutzten Werkzeuge.