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Copyright Detlev Bölter

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The Lightning Adding Machine





Die "Lightning"-Serie









Hersteller: The Lightning Adding Machine Co. Inc., LA, California, USA
Baujahr: unbekannt, ab 1945 (Das Modell 1 ist mit "26.9.1946" datiert.)
Seriennummer: keine
Funktion: Siebenstelliger Scheibenaddierer

1. und 2. mit Zehnerübertrag nur für Addition, ohne Gesamtlöschfunktion. Modell 1 ist noch stark am immerhin 20 Jahre älteren Lightning Calculator orientiert. Das Gehäuseblech ist flacher als bei Modell 2, die Einstellscheiben sind noch nicht beschriftet.
3. mit Zehnerübertrag nur für Addition, dazu Gesamtlöschung.
4. mit Zehnerübertrag für Addition und Subtraktion, Gesamtlöschung (auch genannt "Lightning Portable Adding Machine").

Beschreibung: Die "Lightning Adding Machine" entwickelte sich aus dem "Calculator" und dem "Lightning Calculator", beide noch in Grand Rapids, Michigan gebaut. Die Firma zog dann nach Los Angeles, Cal. Das Modell 1 erinnert in der Form noch stark an den "Lightning Calculator". Modell 1 und 2 waren noch ohne, das nächste mit Gesamtlöschung, und schließlich mit Zehnerübertrag für Addition und Subtraktion. Einschließlich der Vorläufer gab es also sechs Modelle, die Thumbnails sehen Sie oben rechts.

Mit etwas Geschick und Vorsicht lassen sich Deckel und Boden abnehmen. Ein weiteres Zerlegen ist nicht möglich, es gibt nicht eine einzige Schraube an dem ganzen Teil. Da mich nach meiner Arbeit zur "Schickard" stets die Zehnerübertragslösung interessiert (und natürlich zum Reinigen) habe ich die Lightnings geöffnet, unten sehen Sie Fotos.
Die oberen Messingwippen (siehe Foto unten) sorgen für die Rastersperrung beim Einstellen. Die Zugfedern auf der Rückseite sind jedoch so stark ausgelegt, dass der simultane Zehnerübertrag nur über maximal 5 Stellen möglich ist. Die Löschstange erinnert an die entsprechende Vorrichtung in den Staffelwalzenmaschinen.

Einer der Stifte ist im Original erhalten, die übrigen habe ich der Vorlage entsprechend aus Aluminium nachgefertigt. Alle Modelle wurden innen und außen gereinigt und poliert.



Anmerkungen: Mich wundert es, dass sich die Scheibenaddierer in den USA bis lange nach dem Zweiten Weltkrieg neben den handlicheren und billigen Blechschiebern behaupten konnten. Der Komfort der letzten "Lightning" mit Gesamtlöschung und negativem Übertrag (oben Modell 4 genannt) konnten die Schieber natürlich nicht erreichen. Diese "Lightning" kostete damal übrigens 17,95 Dollar. In Deutschland konnten die Scheibenaddierer den Markt nicht erreichen, auch die früh von Baum entwickelte Maschine (Martin S. 292) fand keine große Verbreitung. Übrigens, Martin erwähnt immer wieder, dass die amerikanischen Scheibenaddierer der baum'schen Maschine unterlegen seien, er hat aber wohl nicht gewußt, dass ein dem baum'schen zumindest äußerlich sehr ähnlicher Rechner mit halbrundem Einstellring bereits 1870 in den USA patentiert wurde.

Links intern: Der Zehnerübertrag in Scheibenaddierern
Links extern: Rainer Atzbachs Website
Literatur: Martin S. 212
Download:




Links das erste, rechts das zweite und dritte Modell ohne Übertrag für die Subtraktion, nach Abnahme der Verkleidung. Der Zehnerübertrag wird durch den bogenförmig verlängerten Zahn am Einstellrad (untere Reihe) ausgelöst. Er transportiert bei Rechtsdrehung das jeweils linke obere Ziffernrad um eine Stelle weiter. In der obersten Reihe befinden sich die Rasterhebel, die beim zweiten und dritten Modell (Foto rechts) einen zusätzlichen Sicherungshaken erhielten (Überschleuderungssperre).
Bei Rückwärtsdrehung (zur Nullstellung) schleift der verlängerte Zahn mit seinem Bogen am Ziffernrad vorbei (bei der Zahl 4), bewegt es ein wenig, ist jedoch so genau platziert, dass diese Berührung für die Subtraktion nicht ausreicht. Der besagte Zahn greift in das Ziffernrad rechts oben als normaler Zahn ein.
Dieser Zehnerübertrag ist technisch äußerst simpel, jedoch präzise genug. Für einen negativen Übertrag (Subtraktion) ist er jedoch nicht geeignet. Die hierfür notwendige Verlängerung des Übertragungszahns würde seine Funktion als "normales" Zahnrad für das rechte Ziffernrad boykottieren. Man vergleiche mit der Lösung, mit der sich Schickard 300 Jahre vorher abmühte (und nicht nur er ...). (siehe Seite mit der Diskussion des Zehnerübertrags)



Ab dem zweiten Modell kam die Gesamtlöschung hinzu: Die Unterseite mit der Zugstange für die Löschung. Oben die gefederten Rastersperren.


Ein kleiner Stift transportiert die nächstlinke Resultatscheibe um eine Stelle weiter.


Der Stift berührt bei weiteren Einstellungen die rechte Resultatscheibe nicht, sondern gleitet durch den Spalt unter ihr hindurch.

Ein Blick in das letzte Modell der Serie, die mit dem "Calculator" begann, dann mit dem "Lightning Calculator" und der "Lightning Adding Machine" (diese Seite) fortgesetzt wurde. Ebenfalls "Lightning Adding Machine", auch "Lightning Portable Adding Machine" genannt, beherrscht das letzte Modell nunmehr die direkte Subtraktion.
Technik: Der Übertragsmechanismus ähnelt sehr dem Sterling "Dial-A-Matic". Es gelang mir nicht herauszufinden, wer die Lösung von wem abgeschaut hat, von der Zeitfolge und der Technik her gesehen ist allerdings der "Dial-A-Matic" eine Weiterentwicklung.
Ich habe die Patentschrift nicht auftreiben können. Die wesentlichen Merkmale sind auf den Fotos zu erkennen: Der "Einzahn", hier nur ein kleiner Stift auf dem Einstellrad, greift in einen gespaltenen Zahn der nächstlinken Resultatscheibe (Foto links) und transportiert sie um eine Stelle. Die Mechanik ist so exakt und raffiniert gestaltet, dass der Einzahn die rechte Resultatscheibe nicht beeinflussen kann. Der gleiche Spalt, der die linke Resultatscheibe transportiert, dient bei der rechten Scheibe dank des anderen Einfallwinkels dazu, den Einzahn durchschlüpfen zu lassen (Foto rechts). Das Ganze benötigt eine Fertigungsgenauigkeit im Zehntelmillimeterbereich. Man hat wohl die Federkraft der Einstellsperren korrigiert, denn der Übertrag ist simultan über alle Stellen möglich, wenn auch mit etwas Kraftaufwand.