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Brunsviga MD


(Inzwischen verkauft!!)

Hersteller: Brunsviga Maschinenwerke Grimme, Natalis & Co. AG
Baujahr: ca. 1922-24
Seriennummer: 59217/952
Funktion: Vierspezies-Sprossenradmaschine, 12x12x20, Zehnerübertrag im RZW bis zur letzten Stelle, ohne Zehnerübertragung im Umdrehungszählwerk.
Beschreibung: Die Brunsviga MD zählt (laut Martin) zu den verkleinerten "M"-Modellen, doch ist sie deutlich voluminöser als die übrigen "M". Die Verbreiterung des RZW auf 20 Stellen und der komplette Zehnerübertrag über alle Stellen machten es erforderlich, den Umfang der Sprossenräder und damit den Durchmesser der gesamten Trommel zu vergrößern.
Die "MD" wurde vermutlich vorwiegend von Banken und Versicherungen genutzt, es wurden von 1911 bis 1926 insgesamt 2317 Stück gebaut. Es wird in der Literatur ("Die Entwicklung der Brunsviga-Rechenmaschine vom Jahre 1892-1926", GNC Monatsschrift 1927) auch ein großes Modell "D" beschrieben, das ab 1905 gebaut wurde. In der Tabelle der frühen Brunsviga-Modelle wird keine "D" erwähnt, auch bei Michael Bardel ist sie nicht zu finden. Laut Herbert Schneemanns Rechnerlexikon gibt es jedoch ein Exemplar im Braunschweigischen Landesmuseum
Die zweite Nummerierung (hier 952) findet man bei einigen Brunsvigas. Vergab man damit eine interne Seriennummer innerhalb der speziellen Modellreihe?

Defekte Löschzapfen, eine fehlende Überlaufglocke, eine defekte Einstellsperre (frei drehende Achse), Verschleiß an Schlittentransportmechanismus und -sperre und ein paar Kleinigkeiten mehr machten deutlich, dass die Maschine sehr beansprucht worden ist. Natürlich habe ich alles repariert bzw. ergänzt. Der Abrieb des Trommelblechs war - wie üblich in dieser Zeit - erheblich, also habe ich die Lacke komplett erneuert.



Anmerkungen: Das Holzbrett ist eine Nachbildung.
Links intern: Seriennummern früher Brunsvigas
Tabelle der frühen Brunsviga-Modelle
Links extern: Zur Geschichte
Literatur:
Download:


Das Gehäuse ist mit 59217 nummeriert, die Schlittenteile mit 952. Auf dem Sockel unterhalb des Schlittens fand ich beide Nummerierungen.


Wir finden bei der MD das gleiche Schlittenschloss wie bei den übrigen "M"-Modellen, doch muß der Fronthebel bei der MD ein wesentlich höheres Gewicht verschieben. Das beschleunigte dessen Verschleiß. Ich habe den Zehntelmillimeter, der für eine Dysfunktion ausreichte, durch einen eingebohrten und gequetschten Stift ausgeglichen. Meist muss der Hebel, wenn er sich nicht ganz freiwillig hochstellt, noch anders behandelt werden.







Schlittentransport und die Unterseite mit der Ansteuerung der wohl wichtigsten Sperre (Pfeil), die die Kurbeldrehung bei nicht korrekt eingerastetem Schitten verhindert - wichtig deshalb, weil damit grobe mechanische Beschädigungen verhindert werden.

Die Mechanik erscheint relativ "rustikal", und doch ist sie anfällig, da Genauigkeit im Zehntelmillimeterbereich gefordert ist. Bei jeder Schlittenbewegung findet an 8 Stellen eine Kraftübertragung mit Reibungsverschleiß der Eisenteile statt. Ich habe geraume Zeit damit verbracht, den Verschleiß auszugleichen (bzw. die Fehlerquellen erst einmal zu finden!).




Man erkennt den engen Abstand der Zehnerübertragungshebel auf der Trommel. (Den Härtetest jeder Sprossenradmaschine, eine Linksdrehung der Kurbel bei eingestellter 1, kann meine "MD" absolut nicht leiden!) Um diesen Mindestabstand zu erzielen, musste man den Trommeldurchmesser auf 7,2 cm erhöhen. Damit sind die Sprossenräder sogar größer als die der "A"- und "B" - Modelle! Von daher gesehen kann man die MD eigentlich nicht zu den Miniaturmaschinen zählen.


Glanzlackieren, dann mattieren und mit Lösungsmitteln Seidenglanz erzeugen. Das Ergebnis ist für mich sehr zufriedenstellend, da speckiger Hochglanz vermieden wird, andererseits jedoch nicht verleugnet wird, dass der Lack neu ist.