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Brunsviga 13
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Hersteller: | Brunsviga Maschinenwerke Grimme, Natalis & Co. AG |
Baujahr: | ca. 1934 |
Seriennummer: | 164581 |
Funktion: | Vierspezies-Sprossenradmaschine 10x8x13, ohne Zehnerübertrag im Umdrehungszählwerk. |
Beschreibung: | Die Brunsviga 13 ist eine klassische Sprossenradmaschine, der Trinks-Tradition
folgend, obwohl parallel dazu, ab der "Nova", bereits eine neue und sehr erfolgreiche Rechnergeneration gebaut wurde.
Die ersten Modelle der "13" hatten noch Vollmetall-Kurbeln für den Nullstellung, die Bakelithülse findet sich
ab etwa Seriennummer 135.000. Ohne Zehnerübertrag im UZW, also war diese "13" wohl ein preiswertes Modell, das sich neben den neuen, großen und teureren Modelle hielt. Die Maschine ist äußerst leichtgängig und erlaubt schnelles Arbeiten, dazu trägt auch die neue, gefederte Kurbelhalterung bei, die Konstrukteur Hoffmeister 1921 mit in die Firma gebracht hatte (Patent DE363312). Gereinigt, eine Löschkurbel neu versplintet, eine der beiden Zangen der Kurbelhalterung von Hand(!) neu angefertigt, Produktionsfehler im Schlittentransport behoben. Flugrost poliert, Alu- und Eisenbleche restauriert, neue Gummifüße montiert. |
Anmerkungen: | Diese Brunsviga hat mir ihre Geschichte erzählt. Nach längerem
Grübeln über ein rätselhaftes Verhalten des Schlittentransportes - in bestimmten Positionen blockierte
alles - entdeckte ich fehlerhaft gesägte Ritzel im Sockel. Und das bei Brunsviga! Es fehlte ein Zehntelmillimeter,
er sorgte aber dafür, dass der Schlitten nicht völlig einrastete und die Restmechanik sperrte. Sozusagen ein
angeborener Hirnschaden des Gehirns aus Stahls. Und plötzlich war mir klar, weshalb eine Nullstellkurbel defekt
war und leer drehte sowie die Kurbelzange gebrochen war: Der Benutzer musste ab und zu mit Gewalt etwas durchdrehen,
sicher auch mit Wut. Die Blechbeulen sah ich dann ebenfalls als Symptom eines ruppigen Umgangs, möglicherweise
flog das Ding mal in die Ecke. Jetzt, nach 75 Jahren, kann sich die Maschine freuen, erstmals komplett zu
funktionieren, und sie hat auch ihr altes Kleid wiederbekommen. Vielleicht wundert sich mancher, weshalb ich bei einer so "gewöhnlichen" Maschine derartigen Aufwand betreibe. So ganz genau weiß ich es auch nicht. |
Links intern: | Tabelle der frühen Brunsviga-Modelle |
Links extern: | Zur Geschichte |
Literatur: | Martin S. 398 Ausführlich bei Reese |
Download: |
Bei derartigem Zustand entscheide ich mich meist zur Komplettrestaurierung. |
Die vordere Hälfte der Kurbelzangenhalterung war gebrochen (Pfeil). Rechts im restaurierten
Zustand. Die Bilder unten zeigen meinen hilfsbereiten Freund Beno an der Flex und die ersten Umrisse des Rohlings. Zwei
Stunden habe ich dann gefeilt, bis das Teil (darunter) fertig war. Dabei das Reststück der alten, gebrochenen
Spannbacke. Das geht für den normalen Bastler zu weit; ich habe es dokumentiert, um zu zeigen, dass selbst
Heimwerker wie ich ihre Grenze stets erweitern können. (Übrigens, sollten Sie je den Kurbelbock einer beliebigen 13 oder 15 öffnen, tragen Sie eine Schutzbrille. Darin ist eine sehr starke Feder, die unweigerlich herausfliegt, wie Teufelchen aus der Schachtel. Sie hat mein Auge nur knapp verfehlt. Der Wiedereinbau dieser Feder ist schwierig und ähnlich gefährlich.) |
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Man ahnt, welcher Arbeit hier noch wartet. |
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