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Brunsviga (B)
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Hersteller: | Grimme, Natalis & Co., Braunschweig |
Baujahr: | 1892 (Die ersten Maschinen wurden noch nicht mit "B" -für Brunsviga"- bezeichnet, sondern erst ab 1894, zur Unterscheidung vom größeren Modell A.) |
Seriennummer: | 225 |
Funktion: | Sprossenrad-Rechenmaschine, 9x8x13. Aufgrund der bis ca. SN 600 verwendeten, noch dem Odhner-Vorbild entsprechenden kurzen Kurbelachse werden diese sehr gesuchten Brunsvigas als "Kurzkurbel"-Brunsvigas bezeichnet. Keinerlei Sperren gegen Fehlbedienung, entspricht mit Ausnahme der beiden vorderen, L-förmigen Griffe seitlich des Tabulators dem Odhner-Original. Der mit den Odhner-Maschinen noch fast identische Schlitten stammt entweder aus einer retournierten, älteren Brunsviga oder aus dem Lagerbestand, jedenfall nicht von einer Odhner. Andere Brunsvigas aus diesem Seriennummernbereich trugen bereits Schlitten mit größerer Flügelschraube am RZW, mit Löchern für Kommastecker über dem UZW statt Punktierungen und eine Überlaufglocke. Der Schlitten trägt noch keinen Firmennamen, kein Aufdruck eines Vertriebes auf dem rückwärtigen Blech. |
Beschreibung: |
Funktionstest: Verlauf der Restaurierung: Maschine in Baugruppen zerlegt. Tabulatorhebel (verbogen und verharzt) repariert. Verbogenen Schlittenboden(!) begradigt, Schlittenführungen entharzt. Rost an diversen Stellen entfernt. Etliche Sprossen gängig gemacht, Verharzungen an allen Zahnrädern entfernt. |
Anmerkungen: |
Der etwa 1 mm starke Tabulatorhebel, der die genaue Position des Schlittens sichern muss (auf dem obigen Bild vorne am Schlitten, zwischen den beiden Schiebern, die auf Daumen- bzw. Zeigefingerdruck den Schlitten verschieben), war eine Schwachstelle der Konstruktion. Bei schnellem Multiplizieren oder Dividieren mit entsprechendem Kraftaufwand wurde auf diesen Hebel starker seitlicher Druck ausgeübt, wenn der 2 kg schwere Schlitten erneut einrastete. Verbog sich der Hebel aufgrund einseitiger Dauerbelastung um den Bruchteil eines Millimeters, so klemmte er im Chassis des Schlittens (so wie bei dieser Brunsviga). Danach musste der Benutzer den nunmehr frei gleitenden Schlitten per Augenmaß richtig justieren, um einerseits die ablaufende Rechnung nicht abzuwürgen, andererseits (und viel relevanter) die Rechenmaschine nicht zu ruinieren. Siehe Fotos unten. Ein mechanischer Dezimal-Tabulator wurde erst Jahre später eingeführt. |
Links intern: | |
Links extern: | Cris vande Velde's Seite über Kurzkurbel-Brunsvigas |
Literatur: | Martin S. 115 ff. |
Download: |
Vor dem Zusammenbau. Der übliche Anblick bei frühen Sprossenradmaschinen: robust, sparsam, unkaputtbar. Es gab noch keinerlei Sperren gegen Bedienungsfehler.
Der Schlitten dieser Brunsviga #225 weicht von denen zeitgleicher Maschinen ab, er gleicht denen früherer Brunsvigas (bis etwa #100), aber auch den Odhner-Vorbildern.
Die gemeinsame Bausatzkennung als "10." sowie andere Merkmale belegen jedoch, dass es sich nicht um einen Odhner-Schlitten handelt. Vermutlich stammt der Schlitten von einer retournierten Maschine oder aus dem Lagerbestand.
Der etwa 1 mm starke Rasterhebel (auf dem linken Bild in bereits "befreiter" Position), der die genaue Position des Schlittens sichern muss, war eine Schwachstelle der Konstruktion. Bei schnellem Multiplizieren oder Dividieren mit entsprechendem Kraftaufwand wurde auf diesen Hebel starker seitlicher Druck ausgeübt, wenn der 2 kg schwere Schlitten erneut einrastete. Der Pfeil rechts zeigt die Schleifspuren dieses Hebels. Verbog er sich aufgrund einseitiger Scherkräfte um den Bruchteil eines Millimeters, so klemmte er im Chassis des Schlittens. Danach musste der Benutzer den nunmehr frei gleitenden Schlitten per Augenmaß richtig justieren, um einerseits die ablaufende Rechnung nicht abzuwürgen, andererseits (und viel relevanter) die Sprossen und Schlitten-Übertragshebel nicht zu ruinieren. (Vgl. die Schäden an einer Berolina). Diese Brunsviga #225 wurde also nicht zur Reparatur geschickt, sondern ausrangiert oder gleich gespendet (sie steht in einer öffentlichen Sammlung).