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Thales CE

(Inzwischen verkauft)

Hersteller: Thaleswerk, Rechenmaschinen-Spezialfabrik GmbH, Rastatt
Baujahr: ca. 1936
Seriennummer: 50494
Funktion: Vierspezies-Sprossenradmaschine, 10x8x13, neuer Typ "C" mit Zehnerübertragung in beiden Zählwerken, Gesamt- und Einzellöschung der Schlittenzählwerke per Flügelschrauben, mit Einstellkontrollwerk. Direkteingabemöglichkeit am Resultatwerk.
Beschreibung: "CE" ist also zusammengesetzt aus dem Typ und dem besonderen Funktionsmerkmal, hier ist es das Einstellkontrollwerk. Das Modell "CER", das bis in die fünziger Jahre gebaut wurde, verfügt dazu über Rückübertragung. Später entwickelte der Firmengründer Emil Schubert eine andere Modellserie unter eigenem Namen.
Die ersten CE wurden etwa 1930 gebaut. Wir haben hier ein frühes Modell einer veränderten CE mit Flügelschraubenlöschung im "Dosengetriebe". Die Zehnerübertragung im Umdrehungszählwerk wurde aus unbekannten Gründen nicht vollständig eingebaut (oder wieder entfernt??). Sie ist anders konstruiert als beim alten Typ C; hatte sie noch Mängel? Der Literatur nach hat die Thales CE - Serie ab Nr. 50.000 übrigens ein Holzbrett, das hier nie vorhanden war (siehe Tragegriff). Diese beiden Merkmale lassen die vorläufige Vermutung zu, dass es sich um ein Übergangsmodell handelt.
Mit der Thales hatte ich ansonsten Glück, hinter einem schlechten Ebay-Foto verbarg sich diesmal eine gut erhaltene Maschie, mit wenig Gebrauchsspuren und kaum Abrieb. Martin Reese beschreibt sehr schön, mit welchem Aufwand und welcher Präzision Emil Schubert vorging, und das zeigt sich beim Zerlegen in jedem Detail. Die ungewöhnlichen, aufgesetzten Nullstellergehäuse wurde übrigens bei der französischen Vaucanson optisch übernommen, jedoch mechanisch ganz anders konstruiert.
Leider hatte jemand die Prägungen in scheußlichem Gelbgrün und Erdbeerrot ausgemalt, und so musste ich den eigentlich gut erhaltenen Lack der Frontbleche erneuern. Sonst nur poliert und gereinigt.


Anmerkungen: Bei Maschinen wie der Thales stellt sich einem unwillkürlich die Frage, für wie viele Jahre der Nutzung sie eigentlich geplant waren - nicht die Spur einer Sollbruchstelle! Ich wollte, ich könnte mal versuchen, meinen heutigen Mac im Jahr 2080 zu starten. Möglicherweise gibt es dann nicht einmal mehr Steckdosen.

Links intern:
Links extern:
Literatur: Martin S. 455f.
Martin Reese berichtet ausführlich über die wechselhafte Geschichte des genialen Konstrukteurs Emil Schubert.
Download: Seriennummern Thales und Schubert als PDF (Dank an Martin Reese!)

Polierter Seidenglanzlack

In der Mitte: Das aufwändige Lager für die direkt getriebene, rechtsläufige Trommelachse

Für die Drehrichtung des Umdrehungszählwerkes baute Schubert ein richtiges Wechselgetriebe.

Unterer Teil des Umdrehungsgetriebes: In der Mitte der Zahnradhebel, der ins Leere greift...

... und das Umdrehunsgzählwerk mit unvollständiger Zehnerübertragung. Unten fehlt eine Welle; auch die unteren Hebel haben keine Funktion.