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Copyright Detlev Bölter

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Mercedes-Melitta SN 181

(Inzwischen verkauft)

Hersteller: Mercedes Büromaschinen-Werke A.G., Zella-Mehlis, unter Mitwirkung von CARL WALTHER Waffenfabrik, Zella-Mehlis i. Thüringen.
Baujahr: 1924
Seriennummer: 181
Funktion: Vierspezies-Sprossenradmaschine, 9x8x13, ohne Zehnerübertrag im Umdrehungszählwerk, mit Haube.
Beschreibung: Dies ist eine von maximal einer Hand voll bekannter Maschinen der frühesten Walther-Mercedes-Kooperation. Eine weitere Maschine (SN 157) gelangte vor zwei Jahren zu mir, nun kann ich die zweite vorstellen. Das Museum in Zella-Mehlis besitzt die Maschine mit der SN 7.
Zusammenfassend an dieser Stelle: Dieser Prototyp ist nicht baugleich mit der "Walther 1" oder "Melitta 1". Er besitzt ein anders konstruiertes Schloss und weist noch keinen Daumenschalthebel sowie keine "Leertaste" für den Schlittentransport auf. Ausführlich zur Geschichte und zu den bautechnischen Details samt Fotos, siehe "Ur-Melitta (SN 157)".

Ich habe versucht die Kooperation von Walther und Mercedes noch einmal zusammenzufassen (PDF-Datei).

Die Maschine erhielt eine Generalüberholung in den Walther-Werken. An die Stelle der ursprünglichen Flügelschrauben wurden Löschkurbeln montiert, auch Trommelkurbel und Kurbelbock wurden ersetzt. Dies ist auch an anderen frühen "Melitta" oder "Walther 1" gemacht worden, wie dieses Bild einer "Walter 1" zeigt. Man ersetzte auch die Bleche (sie tragen die SN 33), baute jedoch keinen Löschkamm mehr ein. Dank des Blechaustauschs ist nur wenig Abrieb an den Einstellstegen zu verzeichnen.

Entsprechend der Optik der Kurbeln ist diese Generalüberholung an den Anfang der 30er Jahre zu legen (Walther-"R"-Reihe). Das bedeutet, dass die Maschine nach ca. 8 Jahren Dienst wieder aufgefrischt wurde! Ansonsten ist die Maschine weitestgehend baugleich mit meiner komplett im Original erhaltenen SN 157.

Die Maschine ist bis auf den fehlenden Löschkamm vollständig und technisch in Ordnung.



Anmerkungen: Die Maschine ist ein Dokument dieser Zeit und nicht nur das. Sie erinnert daran, dass man gebrauchte, ältere und vielleicht defekte Dinge wertschätzen sollte und erhalten kann. Selbst mehr ein "Schrauber" als ein Sammler, kann ich das vielleicht besonders würdigen. Ich habe die Maschine ganz zerlegt, und dabei erkennt man den Aufwand der früheren Generalüberholung.
Gründlich gereinigt und die seitlichen Träger lackiert - die damalige Nachlackierung mit dem Pinsel war eher dürftig und inzwischen großenteils dem Rost gewichen. Die Holzhaube wurde gereinigt und ebenfalls mit Lacküberzug versehen. Schloß und Schlüssel sind im Original vorhanden.
Links intern: Kooperation von Walther und Mercedes (PDF-Datei)
Links extern:
Literatur: 1) Martin S. 380.
2) Reese, S. 87. Hier ist bereits die weiter entwickelte Walther-Melitta abgebildet.
Download:

Die SN wurde bei den frühen Walter und Melitta vorne mittig in den Sockel geschlagen

Die Trommelblechrückseite, mit "33" gemarkt. Am Loch links, dass zur Montage des verschiebbaren Löschkamm dient, erkennt man am fehlenden Abrieb, dass der Löschkamm nie montiert war.


Das "Walther"-Logo, das sicher aus der Waffenproduktion stammt und eindeutig belegt, dass "Walther" von Beginn an die "Melitta" ganz oder teilweise fertigte. Gußrohteile lieferte jedoch "Mercedes", denn "Walther" besaß keine eigene Gießerei.


Der für die Prototypen charakteristische Schlittentranport (Näheres siehe SN 157) und der gute Originalzustand der Bleche.