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Gauss 4

 

Auftragsrestaurierung

Hersteller: Christel Hamann, Berlin
Baujahr: 1904
Seriennummer: Ohne Nummerierung (Unikat)
Funktion: Vierspezies-Rechenmaschine 7 x 8 x 15, in abgewandeltem Staffelwalzenprinzip, Übertrag im Resultatwerk bis zur achten Stelle, kein Übertrag im Umdrehungszählwerk. Keine Einstellkontrolle.
Beschreibung: Die von Paul Haack und Christel Hamann um das Jahr 1900 patentierte und - in veränderter Form - ab 1905 gebaute, runde "Gauss" sowie ihre Nachfolgerin, die "Mercedes", folgten technisch der Tradition der Staffelwalzenmaschinen. Beide Modelle waren einfacher, kleiner und preiswerter als die der Konkurrenz. Die Vereinfachung ergab sich durch die Verwendung nur eines, zentralen und rotierenden Schaltelements. Die schlechte Ablesbarkeit führte damals zu Kritik, dennoch war die "Gauss" eine breit beachtete und zumeist positiv aufgenommene Innovation.

War die Staffelscheibe der wendeläufigen "Gauss" noch ohne Verstellmöglichkeit, so subtrahierte die "Mercedes" mittels einer umstellbare Staffelscheibe mit den Neunerkomplementen, was Vorteile bei der Einstellung und der Fehlerkorrektur bedeutete. Auch die Ablesung wurde verbessert, fand jedoch ihre Grenze in der zwangsläufig radialen Anordnung der Zählwerke.

Bisher war nicht bekannt, dass Hamann auch eine Tischrechenmaschine entworfen und als Prototyp gebaut hatte, die nach einem ähnlichen Prinzip wie die "Mercedes" arbeitete, jedoch Kastenform besaß und die Bedienelemente und Zählwerke in gewohnt linearer Anordnung darbot. Dieser Prototyp, mit "Gauss 4" beschriftet, blieb erhalten und wurde im Archiv des "Museums in der Beschussanstalt" in Zella-Mehlis aufbewahrt. Das Museum erteilte mir im Herbst 2007 den Auftrag, die "Gauss 4" zu restaurieren und nach Möglichkeit die Funktionsfähigkeit wiederherzustellen. Da die Maschine weitgehend vollständig war und nur wenige mechanische Schäden aufwies, konnte sie zu einer voll funktionsfähigen Vierspeziesmaschine restauriert werden.

Die Dokumentation der Restaurierung und der Funktionsweise überschreitet mit 20 Seiten den hier üblichen Darstellungsumfang. Sie steht als PDF-Dokument (3,4 MB) zum Download bereit.



Anmerkungen: Zu besichtigen im "Museum in der Beschussanstalt", Zella-Mehlis".
Links intern:
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Literatur: Ausführlich in der Dokumentation
Download: PDF-Dokument (3,4 MB) der RestaurierungAuftragsrestaurierung

Ein Foto vom Innenleben der "Gauss 4", das Sie vielleicht neugierig macht ...



...und ein kurzes Amateurvideo der Funktionsweise des zentralen Schaltelements.