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Reports (Adix-Klon)

Hersteller: Fa. Johann Zähringer, Furtwangen-Schönenbach)
Baujahr: ca. 1920
Seriennummer: keine
Funktion: Dreistelliger Kolonnenaddierer mit Neuner-Tastatur und Nullstellung per Zughebel, in Pappschachtel
Beschreibung: Die Adix wurde ab 1903 in verschiedenen Versionen gebaut, siehe hierzu vor allem die Homepage von Reinhard Atzbach. Man addiert einstellige Zahlen eine Zahlenkolonne so, wie man es per Kopf machen würde, also zuerst die Einer, dann den Übertrag auf die Zehner und die Zehnerkolonne, usw. Die Resultatscheiben arbeiten mit Zehnerübertrag bis 999 nach dem Prinzip der Scheibenaddierer. Drückt man eine Taste, verschiebt der dazugehörige Hebel eine frontal gelagerte Stange um so mehr nach rechts, je höher die Ziffer ist. Die Stange gibt über eine Querverbindung unterschiedlich lange Hebelwege auf das große Zahnrad rechts, das sich umso weiter dreht, je höher die Ziffer ist. Der Zahnkranz wiederum greift in das rechte Ziffernrad und addiert so die Ziffern zum bisherigen Betrag.
Der Löschhebel löst den Zahnkranz vom Resultatziffernrad und bringt gleichzeitig alle drei Resultatscheiben per Exzenterscheibe in Nullstellung.
Die Adix und ihre Nach- bzw. Lizentbauten waren sicher sehr beliebt, das zuverlässige und preiswerte Maschinchen wurde über Jahrzehnte hinweg gebaut.

Reinhard Atzbach erwähnt, dass die Klone der Adix, u.a. auch die "Reports" ab 1920 im Bakelitgehäuse gefertigt wurden. Meine Reports steckt jedoch noch in einem Metallgehäuse, auch sind die Teile noch auf einer durchbrochenen Grundplatte montiert. Also gab es wohl Übergangsmodelle oder Exportversionen (meine stammt aus Frankreich). Wurden eigentlich alle Modelle von "Adix Co." gefertigt, oder gab es Klonfabriken?



Anmerkungen: Im Bereich der Mechanik findet sich nur eine Schraube, der Rest ist mit Splinten und Nieten zusammengehalten. Das hält die Ansprüche an die Reinigung in Grenzen.
Die Nullen waren vollständig verschwunden, andere Ziffern teilweise, und so habe ich alle mit Abreibebuchstaben erneuert. Die Rückstellfeder der Löschung und der Löschhebel selbst waren gebrochen und haben einige Bastelei nötig gemacht. Die Ursache: Der Löschhebel wurde einst überstrapaziert, da die Löschmechanik eine Fertigungsungenauigkeit von vielleicht einem hunderstel Millimeter aufwies - ein einziger Strich mit der Feile hat das behoben. Fazit: Die Restaurierung einer Adix oder eines Klons ist wieder einmal ein eigenes Kapitel. Doch sie funktioniert wieder hundertprozentig!

Links intern: Adix (Auftragsrestaurierung)
Links extern: Homepage von Reinhard Atzbach
Rechenmaschinen-Illustrated
Literatur: Martin S. 144
Download:


Die durchbrochene Grundplatte wurde auf einen schwarz lackierten Metallboden geschraubt.


  

Das "Reports"-Logo war abgerieben und nur als ganz schwacher Abdruck im Lack erkennbar. Rechts ein perfekt erhaltenes Logo (auf einem Bakelitgehäuse).
Viel Rost an den Gehäuseseiten, also habe ich neu lackiert. Die minimalen Logoreste sind dabei natürlich verschwunden.