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Copyright Detlev Bölter

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(Little Giant) Adding Machine

(bis 27.1.2008 bei Ebay zu ersteigern!)

Hersteller: The Kel-San Manufacturing Co., Dayton, Ohio, USA
Baujahr: ab 1924
Seriennummer: keine
Funktion: Fünfstelliger Kolonnenaddierer mit Zehnerübertrag, keine Subtraktion
Beschreibung: Das Patent zu dieser hübschen, aber technisch sehr anspruchslosen kleinen Maschine wurde von John Pfeiffer im Jahre 1924 angemeldet und 1928 zugeteilt. Das Ziel war ein möglichst preiswerter Rechner, dessen Inneres ausschließlich aus Blechteilen besteht und der mit den Fingern zu bedienen ist. Außerdem sollte es wohl eine billige Alternative der bereits seit 1913 gebauten "American Adding Machine" und ähnlicher Tischmodelle sein.
Tatsächlich findet man im Inneren lediglich gestanzte Bleche, teilweise aus recycltem Material (man entdeckt Aufschriften von alten Dosen). Das innere Gehäuse ist nicht weiter zerlegbar, die Wellen sind mit Nieten gesichert.
Jede Scheibe trägt drei Mal den Zahlenraum von 0-9, entsprechend besitzt die Excenterscheibe für den Übertrag drei "Zähne". Die Zahlenreihen sind aus Papier und wurden aufgetackert. Die Teile waren insgesamt nicht nur billig zu produzieren, sie sind auch ungeschickt angeordnet. Lange Spiralfedern werden bei jeder Einstellung und erst recht beim Übertrag angestoßen und lassen in dem Blechgehäuse ihren eigenen Sound erklingen. Es hört sich an wie eine leicht verstimmte Tambura...
Ich ordne diesen Rechner eher den Scheibenaddierern zu, da der Übertrag ganz ähnlich funktioniert wie bei dem Web-Adder, die Scheiben wurden lediglich um 90° gedreht. Die Löschung ist umständlich, da jede Scheibe von rechts nach links einzeln auf Null gestellt werden muß und dabei immer einen Übertrag auslöst. Das bedeutet, selbst wenn man zweistellig addiert, muß man alle fünf Stellen nacheinander auf Null bringen. Bei Ebay-USA wurde dieser Rechner ganz konsequenterweise als "Primitive wooden adding machine" versteigert.
Unten ist dazu eine Zeichnung aus der Patentschrift abgebildet. Ob dieser Rechner nennenswerte Verbreitung fand, ist mir nicht bekannt, im Internet findet man wenig über ihn oder den Hersteller, nicht einmal in Michael Bardel's List. Später hieß der Rechner "Little Giant Adding Machine", unter diesem Namen ist er etwas bekannter. Das Äußere blieb dabei unverändert - ob die Mechanik verbessert wurde, weiß ich (noch) nicht.
Zu reparieren gab es nichts, ich habe das schöne Gehäuse aus massivem Walnussholz etwas aufgearbeitet.


Anmerkungen:

Links intern:
Links extern: Patentschrift
Literatur:
Download:


In der Mitte ist die dreifach unterteilte Excenterscheibe zu sehen, die den Übertrag auslöst. Vgl. Web-Adder. Die Zeichnung ist leider unübersichtlich, mein Modell wurde ohnehin etwas anders gebaut.


Weiter ist das Innere nicht zerlegbar.